DIE WEINBERGE VON ARCOLE, ZWISCHEN ETSCH UND FIUMENOVO
Das DOC-Gebiet Arcole ist von zahlreichen Wasserläufen geprägt.
Seit längst vergangenen Zeiten hat das Wasser nicht nur die Oberfläche beeinflusst,
sondern auch durch die fortlaufende Anhäufung von unterschiedlich abgesetztem Schwemmland
auf die Schichtenbildung des Bodens eingewirkt. Über Jahrhunderte hinweg wurde diese
Gegend unendlichen geomorphologischen Veränderungen unterzogen.
Hervor gingen Ebenen und Hügelflächen, die im Lauf der Jahrhunderte dem Weinbau
dienten.
Vor allem im Mittelalter wurde dieses Territorium durch tiefreichende Veränderungen
immer geeigneter zum Leben und für den Anbau.
Zahllose Unterlagen beschreiben, wie der Boden erschlossen und landwirtschaftlich
genutzt wurde.
In der Neuzeit versuchte sich die Republik Venetien in dem ungleichen Kampf gegen
die häufigen Überschwemmungen der Gegend. Damals begannen die großen Eingriffe (Dämme,
Schleusen, Brücken, Kanäle, usw.), die nur teilweise die ewigen Probleme der Überschwemmungen
durch die Etsch und kleinere Flüsse lösen konnten.
Uferbefestigungen und Trockenlegungen in jüngerer Zeit haben den Wasserhaushalt
des gesamten Gebietes erneuert.
In diesem Kontext konnten sich die Ansiedlungen ausbreiten und der Weinbau entschieden
entwickeln, wobei sich letzterer durch steigende Qualität als kulturelles, soziales
und wirtschaftliches Phänomen von unleugbarem historisch-anthropologischem Wert
durchsetzen konnte.
Die Herrschaft der Römer dürfte nicht als zerstörerische Welle erlebt worden sein.
Das Gebiet wurde nach und nach auf friedliche Weise besetzt, wodurch zivile und
religiöse Bräuche einer unvermeidlichen Evolution unterlagen.
Zu dieser Zeit wurde die Verbindung zwischen Ateste und der Via Postumia erstellt,
die im Jahr 148 v. Chr. erbaute Via Imperiale, die Genua über Verona, Vicenza und
Treviso mit Aquileia verband und über die ein guter Teil des Handelsverkehrs nach
Norden verlief.
Die Via Porcilana, welche von Este nach San Martino Buon Albergo führte, stellte
einen wichtigen Pfeiler der Landwirtschaft dar, die sich genau in jener Gegend entwickelte,
wo einst die Gewässer der Etsch entlang flossen, weshalb sich der Boden reich an
Sand, Schlick und Mineralsalzen erwies.